Ein Nachmittag in einem Hundeauslauf. Irgendwo auf der Welt. Oder wie traumatisiere ich meinen Hund.

Wie oft mußten wir schon erleben das selbst in Hundeschulen so gehandelt wird. Alle Welpen in einen Pferch und los gehts. Fragt man was denn los gehe, bekommt man zur Antwort, na das Spiel.

Welches Spiel denn? Mobben, angreifen, jagen und stellen. Hunde die vor Angst nicht mehr wissen wohin. Hundebesitzer die drumherum sitzen und quietschen: hach, die spielen aber schön. Oder Trainer die der Auffassung sind da müssen sie jetzt durch. Soll das eine Form sozialer Kontakte sein? Was lernt so ein Welpe in einer solchen Gruppe. Er lernt sich selbst zu verteidigen. er lernt sich durchsetzen zu müssen und er lernt das ihm niemand, aber auch wirklich niemand hilft. Ist es das was der stolze Welpenbesitzer möchte? Na denn, herzlichen Glückwunsch, sie haben ihr Ziel erreicht.

Es ist Aufgabe der Trainer eine Hundegruppe, egal ob Welpen oder erwachsene Hunde, gut zu moderieren, Mobber und Angreifer aus der Gruppe zu nehmen und vor allem den Besitzern zu zeigen wie sie ihren Hund vor solchen Attacken beschützen. Findet nur sehr häufig nicht statt. Für Hunde ist so etwas kein Spiel sondern blutiger Ernst. Es geht dabei um Leben und Tod. Nicht um Spiel oder irgendwas anderes. Das müssen die Menschen endlich mal kapieren. Egal ob in einer Hundeschule oder einem Auslauf. In den seltensten Fällen spielen Hunde miteinander. Auf einer Hundewiese oder in einem Auslauf machen sie klar wer das sagen hat. Wer der King of Koppel ist. Schwächere werden klein gemacht und mit Stärkeren wird sich gemessen. Das passiert bei jedem Zusammentreffen aufs neue. Wenn das Spiel ist weiß ich auch nicht mehr.

Natürlich spielen Hunde auch miteinander. Vor allem wenn sie sich schon länger kennen und die Chemie stimmt. Dann kommt es auch mal zum Spiel. Aber selbst da müssen Hundebesitzer immer ein Auge darauf haben was gerade passiert. Zu schnell schlägt die Stimmung um und plötzlich knallt es. Hat man Glück geht sein Hund mit leichten Blessuren aus dem Ring. Hat man Pech wünschen wir demjenigen das er die Notrufnummer seines Tierarztes im Handy gespeichert hat.

Also denn, auf auf zum fröhlichen spielen. Oder sollen wir besser schreiben fröhlichen mobben und raufen?.

Der Abschied von einem geliebten Freund

Zwangsläufig kommt irgendwann die Entscheidung von seinem geliebten Freund Abschied nehmen zu müssen. Diese Entscheidung sollte niemals mit persönlichen Befindlichkeiten oder Bedürfnissen behaftet sein. Sie ist immer zum Wohle des Tieres zu treffen.

Ein Tier einzuschläfern nur weil es nicht mehr so funktioniert wie man es gerne möchte oder weil es durch sein Alter zu einer Last geworden ist, ist moralisch verwerflich und darf auf keinen Fall in Betracht gezogen werden. Andererseits ist es untragbar ein Tier leiden zu lassen nur weil man Angst vor dem Verlust hat und meint, es sei ja noch etwas Zeit.

Vielen Menschen fällt es schwer zu entscheiden wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist das Tier zu erlösen. Es wird sich die Frage gestellt ob ein blinder Hund ausreichend Lebensqualität hat oder ein gelähmter Dackel leidet wenn er sich nur noch in einem Rolli vorwärts bewegen kann. Ich sage Ihnen, beide Hunde können mit ihrer Behinderung ein glückliches Leben führen. Das macht die Sache natürlich nicht einfacher, soll aber zeigen das die Entscheidung einer Einschläferung auch keine einfache Entscheidung ist. Hunde, die über eine lange Periode nicht mehr fressen wollen, die sich zurückziehen und am Leben nicht mehr teilnehmen, künstlich zu ernähren wäre eine schreckliche Tortur welche man ihnen ersparen sollte.

Unsere Tinka war eine solche Hündin. Sie war alt, blind und taub, hatte aber noch sehr viel Spaß am Leben. Eines Tages begann sie das Futter zu verweigern. Sie hatte großen Hunger und zeigte dieses bei der Zubereitung deutlich. Stand der Napf jedoch vor ihr, flüchtete sie und versteckte sich. Es war kein einmaliges Verhalten, sondern wiederholte sich über mehrere Tage. Für uns war klar, dass der Zeitpunkt gekommen war. Unser Tierarzt bestätigte unsere Ahnung und wir erlösten sie. Wenn uns diese Entscheidung auch noch so schwer gefallen ist, sie erfolgte zum Wohle des Hundes.

Die Entscheidung für eine Erlösung ist immer der Allgemeinzustand des Tieres. Achten Sie besonders darauf, was das Tier ihnen mitteilt. Sehr oft zeigen sie wann es soweit ist.

Heutzutage ist eine Einschläferung nicht mit Schmerzen für das Tier verbunden. Vor der eigentlichen Euthanasie wird das Tier mit einem Sedativum beruhigt. Es fällt in einen tiefen Schlaf. Erst danach erfolgt die eigentliche Narkose mittels einem stark überdosiertem Barbiturat (Narkosemittel). In der Tiefennarkose hört es auf zu atmen und das Herz bleibt stehen. Dabei kann es vorkommen, dass die Muskeln zucken und das Tier Kot oder Urin lässt. Dieses erfolgt reflexartig. Das Tier spürt nichts davon.

Ein Tier das ihnen signalisiert die Zeit sei jetzt gekommen, wird trauern und sich zurückziehen. Der Tod bereitet ihm jedoch keine Angst. Es wird nicht in Panik verfallen. Wichtig ist das sie ruhig bleiben und Stärke zeigen. Begleiten sie ihr Tier auf dem letzten Weg. Sprechen sie mit ihm, schmusen sie ausgiebig und vermitteln sie ihm nicht das etwas Schlimmes passieren wird. Ruhe und Trost ist das, was ihr Tier jetzt braucht. Nur dann kann es würdevoll gehen.

Die Auslastung eines Hundes

Montags bis Freitags auf Herrchen oder Frauchen warten bis sie von der Arbeit kommen, Samstags Unterordnung, Sonntags Agility. So in etwa sieht der Stundenplan mancher Hunde aus. Bei diesem Stundenplan kommen dann irgendwann Zweifel auf ob es dem Hund gut geht. Er muss ja ausgelastet sein, da er sonst wahlweise aggressiv, depressiv oder asozial werden könnte. Manche würden auch einfach nur verblöden.

Nur….mit ein paar Spaziergängen am Abend nach der Arbeit ist es nicht getan. Hunde, die die ganze Woche nichts zu tun haben und am Wochenende ein wenig Sport machen, sind nicht automatisch ausgelastet. Das wäre zu einfach. Die richtige, artgerechte Auslastung eines Hundes ist da wesentlich komplexer.

Unter einer vernünftigen Auslastung eines Hundes versteht man die Möglichkeit alle seine Sinne nutzen zu können. Mir ein wenig Sport am Wochenende kann man dieses nicht erreichen. Man braucht unterschiedliche Bereiche die auf die jeweilige Hunderasse abgestimmt sein sollten.

Die Auslastung basiert auf vier Säulen. Körperliche, geistige, soziale und rassetypische Auslastung. Nur wenn sich diese vier Säulen ergänzen, bekommt man eine vernünftige Auslastung seines Hundes.

Die körperliche Auslastung ist schnell erreichbar. Diese bekommt ein Hund im Spiel mit Artgenossen oder wenn er viel frei laufen darf. Das hierbei die körperliche Fitness des Hundes zu beachten ist, sollte selbstverständlich sein.

Für die geistige Auslastung hat die Industrie mannigfaltiges Hundespielzeug erfunden. Allerdings kann man eine gute geistige Auslastung auch beim Training mit seinem Hund bekommen.

Bei der sozialen Auslastung ist es schon schwieriger. Hunde brauchen soziale Kontakte. Sie lernen dabei mit anderen Hunden zu kommunizieren und das Erlernte umzusetzen. Hunde, die die Möglichkeit haben sich mit anderen Hunden auseinanderzusetzen, werden sozial ausgelastet.

Die letzte Säule, die rassespezifische Auslastung, benötigt das Wissen des Hundehalters um die besonderen Eigenschaften seines Hundes. So kann man Hütehunde mit einem Treibballsport gut rassespezifisch auslasten. Eine Besonderheit ist dabei der Border Collie. Bei ihm wirkt der Treibballsport nicht als rassespezifische Auslastung, da dieser ein echtes hüten nicht ersetzen kann. Mit ihnen sollte man an einer echten Schafherde arbeiten, so man die Möglichkeit dazu hat. Ein weiterer Sonderfall ist der Herdenschutzhund. Seine Aufgabe ist es Haus und Hof sowie Schafherden zu bewachen. Ihm eine Ersatzaufgabe zu geben, wird sehr schwer.

Zusammengefasst sollte man bei der Wahl einer Hunderasse auf seine besonderen rassespezifischen Eigenschaften achten und überdenken ob man in der Lage ist ihnen Ersatzaufgaben zu geben. Das heißt nun nicht, jeden Tag wie verrückt den Hund auszulasten. Das würde ihn irgendwann überfordern. Ein gesundes Maß an Auslastung und Ruhe ist das Mittel der Wahl Leider sind viele Arbeitsrassen zu Modehunde verkommen.Sich einen Hund anzuschaffen, nur weil er zum Bezug des Sofas oder zum Wohnzimmerteppich passt, ist nicht zu verantworten und lässt einige Hunderassen schnell verkümmern.